Nachdenkzeiten
Das Nachdenken ist in seinen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit wohl durch nichts zu ersetzen und kann durch unvoreingenommene professionelle Begleitung unterstützt oder ausgelöst werden. Eher unbewusste psychische Vorgänge, die das Denken, Fühlen und Handeln in vielfältiger Weise beeinflussen - wie Ängste, gefühlte Grenzen und Hemmnisse - werden durch verbales und stilles Nachdenken erschlossen. Nachdenkzeiten sind essentiell für die Sicht auf uns selbst und die Welt, für psychische und körperliche Gesundheit, neben allen anderen wichtigen Maßnahmen der Gesunderhaltung.
Alleine nachzudenken ist grundlegend wichtig aber häufig begrenzt, grübelndes und ergebnisloses Sich-im-Kreis-Drehen kann entstehen.
Gespräche mit Freunden oder Menschen aus dem nahen Umfeld sind unersetzlich und können sehr hilfreich und stabilisierend sein, aber auch den "Blick über den Tellerrand“ erschweren.
Verdrängen zu können ist wichtig, aber auf Dauer anstrengend und belastend, vor allen Dingen wenn Verdrängen der bisher bevorzugte Schutzmechanismus war. Der scheinbar schwierige Weg des Nachdenkens ist eigentlich die leichtere, direktere und effektivere Methode, zu konstruktiven Lösungen zu gelangen. Der Aufwand an psychischer Energie für konstruktive Verarbeitung scheint deutlich geringer im Vergleich zu den langfristigen Folgen destruktiven Verhaltens.